"Drei Steine"

In der Nähe von Zoltingen befinden sich auch die sogenannten "Drei Steine".

 

Gleich drei Grenzsteine in der Gräfl.-Stauffenbergischen Waldabteilung "Am Rennweg" - etwa 4 Kilometer südlich von Amerdingen - markieren den Beginn des "Rennweges", welcher sich auf der südlichen Kammlinie des durch das Tal der Kessel getrennten Jurazuges hinzieht und nördlich von Erlingshofen endet. Der Rennweg stellte nicht nur die einstige Grenze zwischen den ehemaligen Territorien der Oettinger Grafschaften und dem Fürstentum Pfalz-Neuburg dar, sondern er zeigt sich bis zum heutigen Tage als ziemlich scharfe Trennlinie zwischen den Dialekt(en) des Rieses und dem Ostschwäbischen des Donauraumes.

Foto: Oßwald M.
Foto: Oßwald M.

Drei Steine dokumentieren Wappen der Landesobrigkeiten

(Fotos: Ernst Buser)

Grafen von Oettingen

Herzogtum Pfalz-Neuburg

Haus Wittelsbach


Einstmals waren die Steine wichtige Markierungspunkte am ostseitigen Beginn des "Rennweges", dem "Rainweg", eines Grenzweges also und damit gleichbedeutend für einen Streifen neutralen Niemandslandes. Die auf den Steinen eingemeißelten und noch gut identifizierbaren Wappen des Herzogtums Pfalz-Neuburg und der Grafen Oettingen, wie auch jenes des Hauses Wittelsbach mit der bayerischen Raute bekunden eindeutig die Territorialabgrenzungen zwischen diesen einstigen Landesobrigkeiten. Das "P" auf jedem der Steine deutet wohl darauf hin, dass die Herrschaft "Pfalz-Neuburg" diese Grenzzeichen errichten ließ. Wenn aber eine so klare Abmarkung noch mittels eines "Rainweges", - der einstmals die beachtliche Länge von etwa 25 Kilometern aufwies - heute tritt er im Gelände nur noch in einer Länge von fünf bis sechs Kilometern in Erscheinung - , so mag die Annahme zutreffen, dass es sich hierbei um eine endgültige Beilegung von Grenzstreitigkeiten gehandelt haben muss.

 

Quelle:Rieser Nachrichten vom 31. Dezember 1986

Karl Höpfner

Infos: Ernst Buser Zoltingen

Fotos: M. Oßwald

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